Am 7. Januar 2005 verbrannte der 36-jährige Oury Jalloh in den Kellerräumen der Polizei in Dessau. Bis heute sind die Todesumstände nicht hinreichend geklärt, obwohl die neusten Untersuchungen einen rassistisch motivierten Mord nahelegen.

„Risiko für den Wirtschaftsstandort Deutschland“. So nannte Verkehrsminister Dobrindt (CSU) den Bahnstreik. Als übertrieben, nervig und lästig empfanden ihn viele Menschen und dachten dabei vor allem an sich selbst, ihren Komfort und ihre tägliche Routine. Dass es bei dem Streik um mehr als nur höhere Löhne, sondern um Grundrechte ging, erklärt Benjamin Trilling im Blick:Winkel. Ähnlich paradox – die für ihre Rechte Kämpfenden werden als Buhmänner wahrgenommen – ging es auch bei den Streiks in Sozial- und Erziehungsberufen zu.
Beim VRR platzen die Briefkästen, in Frankfurt die Krägen von PolitikerInnen und Polizei: Die Wut und Empörung über die Verhältnisse ist in Deutschland angekommen. An der RUB hat der Fachschaftsrat der Theaterwissenschaft eine Briefprotestaktion gegen den VRR ins Leben gerufen. In Frankfurt zogen 25.000 Menschen Richtung EZB, um gegen die Krisenpolitik von EU und Co zu demonstrieren. Vor allem gegen die Gewalt hetzten Medien, doch wie war‘s wirklich (unser Kommentar und ein Bericht von Gastautor Philip Adamik)? Egal, ob Massen an Briefen oder brennende Barrikaden – Bambule goes to BRD!
Von Arbeitslöhnen von 1,50 Euro pro Stunde bis zu Beschneidungen der ArbeitnehmerInnenrechte – wer PsychotherapeutIn werden will, muss während der Ausbildung einiges hinnehmen. Damit sich das in Zukunft ändert, protestierten in zahlreichen deutschen Städten PsychologInnen in Ausbildung (kurz PiA) gemeinsam mit Studierenden – auch in Düsseldorf. Erfahrt mehr zum Thema in unserem Beitrag (Alb-)Traumjob TherapeutIn.
Vom Ruhrgebiet heißt es immer wieder, hier gäbe es mehr PolInnen als anderswo in Deutschland. Das hätte sich sogar in unserer hiesigen Mundart, dem Ruhrdeutschen niedergeschlagen. Auf jeden Fall aber gäbe es hier so viele Kowalskis, Schimanskis und andere -skis wie sonst nirgends. Was ist dran an den „Ruhrpolen“?
Habt Ihr schonmal für 1,50 Euro die Stunde gearbeitet? Wenn nicht, würdet Ihr es denn tun? Vermutlich nicht. Zahlreiche PsychologInnen müssen das trotz abgeschlossenem Studium tagtäglich. Nebenher finanzieren sie die Weiterbildung zum/zur TherapeutIn aus eigener Tasche. Klingt unmöglich? Ist es beinahe auch. Darauf machte der bundesweite Protest angehender PsychotherapeutInnen Dienstag vergangener Woche aufmerksam.
Flüchtlinge stimmten dem Kompromissvorschlag der Bezirksverantwortlichen zu: Etwa 40 BesetzerInnen dürfen in einem abgegrenzten Bereich der einstigen Schule bleiben. Am ersten Juli sollte die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg eigentlich geräumt werden. Die verbliebenen Flüchtlinge nutzen das Gebäude nun weiterhin als Zufluchtsort. Während Stadtrat Hans Panhoff (Grüne) der Polizei grünes Licht für die Räumung gab, solidarisierten sich 2.000 SchülerInnen und Studierende durch eine Demonstration mit den Flüchtlingen. Der Gegendruck brachte die Bezirks grünen wie Polizei vom Räumungsvorhaben ab. Auch die Polizeiblockade rund um die Schule wurde aufgehoben.
35 Jahre lang hatte das monumentale Wandbild „Hoffnungen, Träume und Ängste der RUB-Studenten“, das 1979 unter Leitung des Bochumer Künstlers Bernd Figgemeier entstanden war, das Erscheinungsbild des Campus bereichert. Nun wurde das Kunstwerk auf Betreiben von höherer Stelle überstrichen und im Rahmen der vergangenen Sonntag eröffneten Ausstellung der „Urbanen Künste Ruhr“ durch den banalen, grau unterlegten Schriftzug „HOPE“ ersetzt. Im Blick:winkel auf Seite 5 kommentiert :bsz-Redakteur Ulrich Schröder den Kunstskandal an der Ruhr-Uni.
Hate Poetry ist ein neues, originelles Format, eine Mischung aus Poetry Slam und Satire-Lesung. Drei JournalistInnen traten am 11. Mai im Prinz-Regent-Theater gegeneinander an, indem sie ihre härtesten, diffamierendsten und rassistischsten LeserInnenzuschriften vortrugen. Es wurde in vier Kategorien einE SiegerIn ermittelt und GewinnerIn war immer der-/diejenige, welche/-r das Publikum durch die Performance am meisten zum Lachen brachte. Das Ziel dieser Veranstaltung war aber nicht nur bloße Unterhaltung, sondern auch der Kampf gegen den alltäglichen Rassismus unter dem Motto: „Rassismus gemeinsam weglachen“. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Bochumer Forum für Antirassismus und Kultur, BoFo e. V., und mit Unterstützung des Kommunalen Integrationszentrums der Stadt Bochum als auch der Bochumer Agenda 21 realisiert.
Seit einigen Jahren gehören sie zu einem Fußballspiel wie die Fangesänge, zu einem Festival wie das Bier, zum Gelände vor dem Eingang der Disko wie die Türsteher; man trifft sie in jeder deutschen Großstadt auf ihren Routen, in Bochum auch an der Uni und im Bermudadreieck: Die Rede ist von PfandsammlerInnen, denjenigen Menschen, die für acht Cent öffentliche Mülleimer durchwühlen. Der Soziologe Sebastian J. Moser hat sich dieser „urbanen Sozialfigur“ erstmals ausführlich wissenschaftlich angenommen. Das erstaunliche Ergebnis seines im März erschienen Buches „Pfandsammler“, das auf seiner Dissertation basiert: Geld ist nicht das einzige Motiv der SammlerInnen, nicht einmal das wichtigste.
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